Wahnsinn im Alltag


Neue Katzenfotos
August 31, 2009, 9:27 am
Filed under: Tierisches

Ich muss wieder mal ein paar tierische Fotos unserer Coonie-Belegschaft online stellen.

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Cooniebert, Indiana Jones (Indie) und Yannick zu dritt auf dem Kratzbaum. Bin gespannt, wie lange das Ding das aushält.

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Cooniebert und Yannick gemeinsam auf der obersten Plattform.

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Aus Klein-Indie ist ein richtiger Kater geworden.

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Liebster Yannick, ich fürchte, da ist eine Diät fällig! Aber wer frisst das „Energiesparfutter“, wenn ich eins kaufe? Der dürre Cooniebert!

Verwandtenbesuch bei der Katzensippe von Yannick und Indie

Am 30. August waren wir zu Besuch in der Merryborn-Cattery, aus der Yannick und Indie stammen. Und die Katzensippe ist immer sehr interessiert am Gepäck … und am Gebäck.

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Der K-Wurf interessiert sich für unsere Taschen

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Kadisha genießt die Spätsommersonne

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Huch! Wirft da etwa ein Löwe seinen Schatten? Man könnte es meinen. Aber es ist Kater Zampano, Yannicks Bruder und Indies Vater, der hier auf der Markise herumspaziert.

PS: Ein „roter Bruder“ und die zwei beigefarbenen Mädchen aus dem K-Wurf sind noch zu haben. Mehr dazu hier: http://www.merryborn.de, Stichwort: „Aktueller Wurf“.



Paul Grote: Der Wein des KGB – Kriminalroman
August 28, 2009, 8:36 am
Filed under: Bücher

Paul Grote: Der Wein des KGB – Kriminalroman, München 2009, dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-423-21160-4, 380 Seiten, Format 12 x 19 x 2 cm, Euro 8,95 [D,] 9,20 [A], sFr 15,90

WeinKGB

„Winzer, bleib bei denen Rebstöcken“, möchte man dem Helden des Romans am liebsten zurufen. Doch Martin Bongers, deutscher Ex-Ingenieur und Ex-Weinhändler, der seit fünf Jahren in Bordeaux ein kleines Weingut bewirtschaftet, ist in einer momentanen Geldverlegenheit und lässt sich deshalb auf ein Himmelfahrtskommando ein: Ein Repräsentant des französischen Investors SISA kann ihn dazu überreden, nach Rumänien zu reisen, sich dort als selbständiger Consultant auszugeben und zum Verkauf stehende Weingüter zu begutachten.

Die SISA sagt sich, vermutlich zu Recht, dass die Preisvorstellungen der Eigentümer gleich exorbitant steigen würden, wenn sie wüssten, dass sich eine finanzkräftige Organisation für ihr Anwesen interessiert. Von einem kleinen Strohmann wie Martin Bongers wird man keine derartigen Mondpreise verlangen. Das leuchtet zwar ein, aber ganz koscher ist die Aktion trotzdem nicht. Dazu kommt, dass der Wahlfranzose Bongers die Gegebenheiten in Rumänien nicht kennt, die Sprache nicht spricht, aber mit Politikern, Winzern und diversen Interessensvertretern verhandeln soll. Dass ihm ein Bekannter zum Abschied die Adresse seiner rumänischen Verwandten aufnötigt, für den Fall, dass „du mal Hilfe brauchst“ (S. 28), hält er trotzdem für übertrieben.

Das ganze Projekt schreit lauthals: „FINGER WEG!“, doch Martin Bongers denkt sich, ‚wird schon schief gehen’, und macht sich auf den Weg.

Sein erster Kontakt im Lande, Sofia Rachiteanu vom Agrarministerium, versorgt ihn mit ein paar ernüchternden Informationen. Vielleicht hätte sie, die Tochter eines Dissidenten, sich etwas weniger kritisch äußern sollen. Denn EU hin oder her: „Wir werden immer abgehört, sie haben die Leitungen nie gekappt. Wer hätte es tun sollen? Alles ging so weiter wie bisher. Die Kommunistische Partei wurde nie entmachtet, nur anders angemalt, statt Hammer und Sichel jetzt Shareholder Value und Mikrochip.“ (S. 175/176.) So bringt es Sofias Bruder wenig später auf den Punkt.

Bei all der Geheimnistuerei und Bespitzelung kommt es zu einer folgenschweren Panne: Ein etwas zwielichtiger Wein-Experte, der sich als Elmar Harms vorstellt, hält Martin Bongers irrtümlich für einen Verbündeten und spielt ihm eine Liste mit potenziellen Ansprechpartnern zu – und die Kostprobe eines sensationellen alten Rotweins. „Zodiac“ steht auf dem Flaschenetikett, und nun hat Martin Bongers Blut geleckt: Das Weingut, das den „Zodiac“ gekeltert hat, will er unbedingt finden und für seinen Auftraggeber sichern. Doch da haben Harms und seine Männer ihren Irrtum bereits erkannt …

Ahnungslos tritt Bongers seine Reise von Weingut zu Weingut an, verkostet, besichtigt, prüft, verhandelt, folgt dabei der Spur des „Zodiac“ – und versteht bald die Welt nicht mehr: Eine seiner rumänischen Kontaktpersonen kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben, eine zweite wird verhaftet. Sein Hotelzimmer wird durchwühlt und verwanzt, sein Dolmetscher bezieht von Unbekannten Prügel und ergreift entsetzt die Flucht.

Wer ist hinter Bongers her? Und warum? Was wollen seine Widersacher erreichen oder verhindern? Sind sie nur auf seine Unterlagen scharf? Für welche Information lohnt es sich, über Leichen zu gehen?

Wenn Bongers der Typ wäre, der sich eine Niederlage eingestehen kann, würde er den Krempel jetzt hinschmeißen und nach Hause fliegen. Doch Scheitern kommt für ihn nicht in Frage. Er will seinen Auftrag ausführen und der SISA das „Zodiac“-Weingut präsentieren, koste es, was es wolle.

Gut, dass er wenigstens Marc Simion als Reisegefährten hat, den leutseligen Rentner aus den USA, der ihn eines Morgens beim Frühstück im Hotel angesprochen hat. Simion besitzt zwar ein gewisses Nervpotential, versteht aber viel von gutem Wein und trifft auch in brenzligen Situationen stets den richtigen Ton.

Auf seiner Suche nach der Herkunft des „Zodiac“ folgt Bongers dem Tipp eines Professors für Weinbau und Kellertechnik. Er besucht ein Weingut in Dealu Mare – und kommt dort in Teufels Küche. Dass er da auftaucht, passt einem bestimmten Personenkreis nämlich ganz und gar nicht. Als dem „Winzer in geheimer Mission“ der Grund dafür dämmert, wird ihm auch klar, dass die ganze Aktion von Anfang an mindestens drei Nummern zu groß für ihn war. Was ihm weniger klar ist: Wie er aus dieser Geschichte mit heiler Haut wieder rauskommt …

Aufregend und beklemmend sind die Ereignisse, in die der arglose Wahlfranzose hier hineinrutscht. Dabei bekommt er es mit Gegnern zu tun, die unsichtbar im Hintergrund bleiben, deren Beweggründe er nicht versteht und denen er in keinster Weise gewachsen ist. Ein unschuldig Verfolgter, fast wie in einem Hitchcock-Film. Politik mischt sich hier auf spannende Weise mit Geschichte, Wirtschaft, Weinkultur und einer handfesten Krimi-Handlung.

Man kommt durchaus ins Grübeln über Sinn und Unsinn mancher Entwicklungen der EU-Politik, wenn sich die Experten in dem Roman unverblümt über die Situation in ihrem Land äußern. Darüber, dass der Technologietransfer wesentlich schneller vonstatten geht als die Mentalitätsänderung, zum Beispiel. „Ihr lasst uns keinen Moment in Ruhe, wir dürfen uns nicht entwickeln wie wir wollen. Alles geht so schnell, dass man keinen klaren Gedanken fassen kann, dass niemand überlegen kann, was er eigentlich will“, beschwert sich die BWL-Dozentin Miriam Vasilescu (S. 230). Und: „Früher kamen die Wölfe aus dem Osten, heute kommen sie aus dem Westen.“ (S. 227)

Bongers lernt schnell: „Die rumänische Eisenbahn zu modernisieren – Martin konnte sich vorstellen, dass da enorme Geschäfte in Aussicht standen: Die Steuerzahler der EU bringen das nötige Geld auf, die Konzerne stecken es ein, die Politiker erhalten ihre Provision von den Lobbyisten und die Arbeiter den Mindestlohn.“ (S. 264)

Die profunden Kenntnisse über den rumänischen Weinbau und dessen wirtschaftliche Verflechtungen hat sich der Autor während monatelanger Reisen im Land angeeignet. Und das gibt dem Kriminalroman einen Touch von „true crime“. Die wirklich üblen Schweinereien in dieser Geschichte hat sich der Autor nicht am Schreibtisch ausgedacht. Die hören auch nicht auf, nachdem man das Buch zugeklappt hat. Sie geschehen tagtäglich in der Realität und gehen munter weiter, weil niemand ein Patentrezept dagegen hat – und weil es für viele von Interesse ist, dass alles genau so weiter läuft wie bisher.

Für das Wohlergehen des Romanhelden wäre es sicher besser gewesen, er hätte diese Geschäftsreise nach Rumänien nie angetreten. Dem Krimi-Leser wäre dadurch allerdings eine hochinteressante, ungewöhnliche und packende Geschichte entgangen.

Ach ja … und den „Zodiac“, den legendären Rotwein, hinter dem Martin Bongers den ganzen Roman über her ist, den würde man ja nun zu gerne mal probieren …

Der Autor
Paul Grote, geboren 1946, berichtete fünfzehn Jahre lang als Reporter für Presse und Rundfunk aus Südamerika. Dort begegnete der professionellen Seite des Weinbaus. Seit 2003 lebt er wieder in Berlin und widmet sich dem Schreiben.



Charlotte Sandmann – Paradies in Flammen, Roman
August 25, 2009, 12:06 pm
Filed under: Bücher

Charlotte Sandmann – Paradies in Flammen, Roman; München 2009, dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-423-24728-3, 347 Seiten, Format: 21 x 13,5 x 2,5 cm, EUR 13,90 [D], EUR 14,30 [A].

CoverParadies

Hamburg, 1883: Die 19-jährige Helena von Odenhof hat die Wahl: entweder die Heirat mit einem unbekannten jungen Mann auf Java – oder das Irrenhaus.

Das Irrenhaus kennt sie schon, das ist keine Option für sie. Seit einem schrecklichen Ereignis in ihrer Kindheit ist Helena tief traumatisiert, kann nicht mehr sprechen, neigt zu unkontrollierbaren Wutanfällen und zu selbst verletzendem Verhalten. Ihr Aufenthalt in Professor Wiedemanns Institution hat Helena nur noch mehr verstört, denn man hat sie dort misshandelt und missbraucht.

Kein Wunder, das sie die Ehe mit dem Unbekannten vorzieht. Obwohl sie sich noch wünschen wird, sich anders entschieden zu haben …

Dass diese gebildete junge Frau nun „zwischen Pest und Cholera“ wählen muss, hat sie ihrem windigen und skrupellosen Vater zu verdanken, dem Witwer Albert von Odenhof. Schwer zu sagen, in welchem Bereich er am spektakulärsten versagt hat: als Erfinder, als Kaufmann oder als Elternteil? Er hat nicht nur sein eigenes Vermögen durchgebracht, sondern auch die Mitgift seiner Töchter. Nun droht ihm Gefängnis und Helena und ihrer Adoptivschwester Mathilda, einer Halb-Sundanesin, die Albert einmal von einer seiner Reisen mitgebracht hat, Armut und Obdachlosigkeit.

Die Heirat mit Jonah Aldermann ist für Helena also ein alternativloser Sachzwang. Und ehe die beiden Schwestern es sich versehen, sind sie mit ihren letzten noch verbliebenen Habseligkeiten an Bord der „Kohinoor“ und auf dem Weg nach Batavia.

Helena findet schnell heraus, dass die Reise auf einem Passagierdampfer eine unendlich langweilige Angelegenheit ist. Also unterhält man sich eben mit dem Mitpassagieren. Oder, in ihrem Fall: lauscht deren Geschwätz. Eine redselige englische Pfarrersgattin und ein Diamantenhändler aus Amsterdam setzen sie, mehr oder minder absichtlich, über die Hintergründe ihrer Zwangsehe ins Bild:

Es geht um sehr viel Geld. An seinem 21. Geburtstag erbt Jonah Aldermann das Vermögen seines Großonkels, das aus altem javanischen Schmuck von unermesslichem Wert besteht, dem Majapahit-Schatz. Und den bekommt er nur, wenn er bis dahin verheiratet ist. Deswegen ist also seine habgierige Verwandtschaft so darauf aus, den jungen Mann zügig zu verheiraten: Sie will an sein Erbe! Warum man zu diesem Zweck eine junge Frau aus dem fernen Deutschland zwangsimportieren muss, plaudert die arglose Pfarrersfrau ebenfalls aus: Mit Helenas künftigem Ehemann stimmt etwas nicht. Und damit ist nicht nur die Tatsache gemeint, dass er mit Tieren wesentlich besser umgehen kann als mit Menschen …

Kann es noch schlimmer kommen? Es kann! Als Helena in der Villa der Aldermanns ankommt, macht man ihr unmissverständlich klar, dass sie nur Mittel zum Zweck ist. Und dass man, sobald die diesen erfüllt hat, einen Weg finden wird, sie wieder loszuwerden. Flucht oder Widerstand sind zwecklos, die Macht der Aldermanns ist hier praktisch unbegrenzt. Dass auch der Bräutigam die arrangierte Ehe ablehnt, nutzt Helena wenig. Er ist eine ebenso bedeutungslose Schachfigur wie sie.

Die Aldermann-Sippe ist sich untereinander spinnefeind und geht bei der Durchsetzung ihrer Interessen über Leichen. Helena weiß das jetzt. Mathilda beginnt es zu ahnen, als ihre einheimischen Verwandten ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. Und Ruben Kosminsky, der Diamantenhändler aus Amsterdam, hat den Verdacht schon, seitdem er herausgefunden hat, wer der anonyme Auftraggeber ist, für den er den Majapahit-Schmuck beschaffen soll.

Doch die Aldermanns haben ihre „Schachfiguren“ offenbar unterschätzt. Die schmieden nämlich einen Plan B. Womit allerdings niemand gerechnet hat: mit einer Naturkatastrophe apokalyptischen Ausmaßes, dem Ausbruch des Vulkans Krakatau. Auf einmal sind alle Pläne hinfällig. Jetzt geht es nur noch ums nackte Überleben …

Wow – was für eine Heldin! Helena von Odenhof ist ganz sicher nicht die klassische romantische „Jungfrau in Not“, sondern eine eigenwillige und spröde Person. Eine schwer traumatisierte junge Frau, der alles Sexuelle ein Graus ist und die sich aufgrund ihrer Sprachbehinderung nur schriftlich oder in Gebärdensprache verständigt. Aus nichtigem Anlass kann sie zur tobenden Bestie werden und zur Gefahr für sich und andere.

Stumm mag sie sein. Dumm ist sie nicht. Und sie hat erstaunlich moderne Ansprüche ans Leben: „Freiheit“ will sie. „Und Respekt. Ich will mein Leben nicht als die Sklavin eines Mannes verbringen, weder eines guten noch eines schlechten Mannes. Ich will es selbst leben. Selbst bestimmen, was ich tue, wohin ich gehe, welche Aufgabe ich mir stelle.“ (Seite 315/316.) Bekommt sie die Chance dazu, nun, da ihr bisheriges Leben buchstäblich in Trümmern liegt? Und wird sie sie nutzen?

Hier sind die Guten keine makellosen Engel, und selbst die übelsten Gestalten sind auf irgendeine Weise Opfer – was ihre Taten zwar nicht entschuldbar aber nachvollziehbar macht. Und wie im richtigen Leben kann man manche der Personen nicht eindeutig einem Lager zuschlagen. Der Diamantenhändler Ruben Kosminsky, zum Beispiel. Als Geschäftsmann und Frauenverführer ist er nicht gerade von übermäßigen Skrupeln geplagt. Er weiß genau, wo seine Vorteile liegen und versteht sie zu nutzen. Sind seine Methoden manchmal auch zweifelhaft, so gibt es für ihn doch Grenzen: Dinge die er nicht zu tun bereit ist. Die Odenhof-Schwestern tun ihm Leid. Und so versucht er den Spagat zwischen Beistand und Auftragserfüllung. Ein Mann der Grautöne, weder schwarz noch weiß.

Selbst mit Helenas Vater, dem glücklosen Erfinder Albert von Odenhof, könnte man fast Mitleid bekommen, ist er doch nichts weiter als ein armseliges kleines Würstchen, unfähig, sein Leben in den Griff zu bekommen und zu feige, die Konsequenzen seines Tuns zu tragen. Sogar die Person, die von Anfang an im Hintergrund die Strippen zieht und dabei wirklich nicht zimperlich in der Wahl ihrer Mittel ist, wird zum bemitleidenswerten Opfer, sobald man ihre Geschichte kennt.

Für Helena von Odenhof wird die Insel Java zum Schicksal. Entfesselte Naturgewalten und finstere menschliche Abgründe verändern ihr Leben für immer. Vom ersten Augenblick an hofft und leidet man mit dieser außergewöhnlichen jungen Frau.

Die Naturkatastrophe ist so packend und dramatisch geschildert, dass man beim Lesen meint, selbst den Geschmack von Schwefel und Bimsstein im Mund zu spüren. Die Autorin hat sich nach eigenem Bekunden bei der Schilderung des Vulkanausbruchs – mit ein paar dichterischen Freiheiten im Detail – eng an die tatsächlichen Ereignisse gehalten, wie sie von Augenzeugen berichtet und in zeitgenössischen Dokumenten festgehalten wurden.

„Paradies in Flammen“ ist ein packender Gesellschaftsroman vor der faszinierenden Kulisse der Kolonialmacht Niederländisch-Indien auf Java. Mit einem kräftigen Schuss Abenteuer.

Die Autorin
Charlotte Sandmann, geboren 1950 in Wien, begann nach verschiedenen Studien- und Ausbildungsstationen zu schreiben. Sie ist in der Erwachsenenbildung tätig, Autorin, Ghostwriterin und Übersetzerin.

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Eine Darstellung des Krakatau aus dem frühen 19. Jahrhundert.
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Notfall: Neues Zuhause für einen Maine-Coon-Kater gesucht!
August 24, 2009, 1:15 pm
Filed under: Tierisches

Liebe Leserinnen und Leser,
hallo, Menschen ;-)!

Nein, es ist keiner von meinen Coonies, der umziehen muss. Aber ich kenne ihn persönlich – aus der Cattery, aus der auch unser Yannick und unser Indiana Jones stammen.

Es geht um Folgendes: Maine-Coon-Kater Sioux, geboren 28.09.2006, lebt derzeit im selben Haushalt wie zwei seiner Söhne. Das ging eine Weile gut – aber jetzt gibt’s fortwährend Reibereien. Und es wäre einfach am besten, wenn Sioux ein gutes neues Zuhause fände. Entweder als Einzelkatze oder mit einer Kätzin zusammen. Das Zusammenleben mit anderen Katern, das haut einfach nicht hin. Freigang ist er übrigens nicht gewöhnt.

Kurz die technischen Daten: Sein voller Name „Gräftenhof Sioux Feather“, Farbe: red mc.tabby. Kastriert ist er nicht. Er hat den Suprelorin-Chip bekommen, der noch bis zum Spätherbst wirksam sein dürfte. Danach kann man ihn erst kastrieren lassen. Und ich sag’s lieber gleich: Rassekatzen haben ihren Preis. Die derzeitigen „Dosenöffner“ haben eine Preisvorstellung von ca. EUR 300,–, was weniger als die Hälfte des regulären Preises ist. Und sie wären gottfroh, wenn der Kater in gute Hände käme. Ich auch.

Frau Fritz von „Merryborn“, der Maine Coon-Katzenzucht aus Filderstadt bei Stuttgart, wird gern den Kontakt zu Sioux’ derzeitigen Besitzern herstellen: http://www.merryborn.de

Ich hänge noch ein paar Fotos von Sioux, dem Notfall-Kater hier dran und hoffe, dass sich für ihn alles zum Guten wendet. Wenn es in der Angelegenheit etwas Neues gibt, werde ich das hier verkünden.

Herzliche Grüße
Edith

Sioux 1 Jahr alt

Sioux Feather

Sioux



Ich kenne die Enterprise wie meine Westentasche …
August 19, 2009, 8:00 am
Filed under: Wahnsinn im Alltag

„Ich kenne die Enterprise wie meine Westentasche“, verkündet Chef-Ingenieur Scotty in einem der STAR TREK-Filme – semmelt mit der Birne gegen eine Verstrebung und bleibt ohnmächtig liegen.

„Ich kenne mich doch in meinem eigenen Keller aus. Da muss ich kein Licht anmachen“, sagte sich mein Vater bei einer Familienfeier im Juni 1974 – und trat mitten in einen frisch zubereiteten Erdbeerkuchen, den seine Schwester wenige Minuten zuvor mangels Platz im Kühlschrank dort deponiert hatte.

Erdbeerkuchen

Foto: © mondstein / pixelio

Und es war ja nicht so, dass sie Ihr Vorhaben nicht laut und deutlich angekündigt hätte: „Alle mal herhören, Leute: Ich stelle jetzt den Kuchen auf die Kellertreppe. Macht’s euch ein Licht an, wenn ihr runtergehts, nicht, dass mir noch einer dreinhatscht.“

Dennoch stand Minuten später mein Vater im Wohnzimmer, schwenkte seinen mit Erdbeeren und Sahne eingesauten Pantoffel und sagte mit schiefem Grinsen: „Ratet mal, was mir grad passiert ist …“

„Ja“, sagt der Schwabe in so einem Fall, „grad mach ich’s Maul zu“.

„Ich kenne mich doch in meinem eigenen Keller aus. Da muss ich kein Licht anmachen“, dachte sich gestern Abend meine bessere Hälfte, schob das Fahrrad an seinen Platz, stolperte über eine Getränkekiste und stürzte in ein Bündel Neonröhren, das neben der Tür lehnte und dort auf seine Entsorgung wartete.

Resultat: Scherben, tiefe Schnittwunden am rechten Oberarm, eine breite Blutspur durchs ganze Haus, alles eingesaut, was in den Weg kam, Klamotten, Vorhang, Stuhlkissen, Wände, Teppiche, Schriftstücke, die auf dem Küchentisch lagen …

Notruf, Sanka, Krankenhaus, Wunden genäht, Krankschreibung – und wahrscheinlich bis auf weiteres: „Tut mir Leid, Weib, ich kann dir da nicht helfen, ich hab doch einen verletzten Arm …“

Mitternächtens bin ich mit Putzeimer und Feudel durchs Treppenhaus gezogen und habe sauber gemacht, damit die Nachbarn am nächsten Morgen nicht denken, jemand habe im Keller ein Schwein geschlachtet.

Wenn ich noch ‚ne Weile drüber nachdenke, finde ich bestimmt dreiunddrölfzig ähnliche Beispiele der Fehleinschätzung aus Film, Fernsehen und der Realität. Das klingt irgendwie so nach einem John-Wayne-Ding: Ein richtiger Mann findet sich blindlings zurecht. Und ob Western, Wirklichkeit oder Weltall – wir Mädels verbinden danach die Wunden und wischen grummelnd die Sauerei auf, wenn unsere Helden sich wieder mal überschätzt haben.

Sanka

Foto: © Stihl024/ pixelio



Ich bin ein Verlagswesen
August 12, 2009, 11:29 am
Filed under: Wahnsinn im Alltag

Sogar Google und Xing wissen, dass ich ein Verlagswesen bin. 😀

VERLAGSWESEN



Jetzt blättert es von selber …
August 11, 2009, 7:40 am
Filed under: Tierisches

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Ein tierisches Album zum virtuellen Blättern
August 11, 2009, 7:25 am
Filed under: Tierisches

Ich kann’s nicht lassen, mich mit den Tools von http://www.photofunia.com zu spielen. Manche Menschen werden eben nie erwachsen. Hier ist mein „Katzenalbum“. Aufs Bild doppelklicken, dann blättert’s.

PhotoFunia-1fd0772



Photofunia.com: Fotomontagen mit eigenem Bild
August 7, 2009, 3:22 pm
Filed under: Wahnsinn im Alltag

Auf einen netten Unfug, den man im Internet kostenlos betreiben kann, bin ich im Büchereulen-Forum gestoßen: http://www.photofunia.com. Da kann man eigene Fotos hochladen und sich und seine Lieben als Briefmarkenmotiv, Kunstwerk oder auf einem riesigen Plakat verewigen. Ist absolut nutzlos, macht aber Spaß.

PF-Galerie1

PF-Galerie2

Meine Katzenviecher in der Kunstgalerie

PF-Coonie-Warhol

PF-IndieWarhol

Cooniebert, Indie und Yannick im Andy-Warhol-Design

PF-Goldrahmen

Indie im Goldrahmen

PF-Briefmarken

Indie- und Yannick-Briefmarken

PF-Indie-Plakat

Ein Indie-Plakat

PF-Kreide

Mein Foto als Straßenmalerei



Fünf-Uhr-Tee
August 5, 2009, 4:20 pm
Filed under: Wahnsinn im Alltag

Anders als bei den Briten, die den 5-Uhr-Tee am Nachmittag zelebrieren, findet diese Veranstaltung bei uns in aller Herrgottsfrühe statt: Frühstück. Doping für den Tag. Und zelebriert wird da nix. Die Tee-Zubereitung muss vor allem unkompliziert und schnell gehen, am besten von selbst. Zum Herumtüddeln und Dabeistehen habe ich um fünf Uhr morgens keine Zeit.

Aus diesem Grund hatten wir die letzten 20 Jahre immer Teemaschinen, zeitweise sogar mit Zeitschaltuhr. Diese Geräte wurden am Vorabend mit allem Notwendigen „betankt“. Am nächsten Morgen musste ich dann nur noch ein Knöpfchen drücken und es gab Tee. Teekenner und –puristen werden sich jetzt natürlich voller Grausen schütteln. Aber morgens um fünf sind wir geschmackstechnisch noch nicht so rasend anspruchsvoll und kritisch.

DustyTeemaschine

Vor 20 Jahren: Unsere Katze Dusty, damals noch klein, war ganz fasziniert von dieser Teemaschine.

Im Lauf der Zeit hatten wir diverse Modelle verschiedener Hersteller. Als die letzte „Krups Teatime“ das Zeitliche segnete und wir erfuhren, dass die Firma keine Teemaschinen mehr herstellt, haben wir das Gerät durch ein Modell der Firma Cloer ersetzt. Diese Entscheidung fiel uns leicht, weil das weit und breit das einzige Angebot war, sieht man einmal von Wasserkochern ab. Und Wasserkocher kommen nicht in Frage, siehe oben: Zum Herumtüddeln hab ich morgens keine Zeit.

Nach einem dreiviertel Jahr war die Cloer-Maschine hinüber: inkontinent. Goss man Wasser in den Tank, wurde es nicht mehr erhitzt, sondern lief gleich kalt und ohne einen Zwischenstopp im Teebehälter einzulegen hinunter in die Servierkanne. Das kannste natürlich vergessen.

Kein Problem, sagten wir uns, das fällt ja noch unter die gesetzliche Gewährleistung. Wir tragen das Viech einfach wieder zurück zum Händler und bekommen dafür ein Austauschgerät. Der Händler machte auch überhaupt keine Zicken. Aber: „Teemaschinen führen wir derzeit nicht.“ Stattdessen bekamen wir unser Geld wieder.

Okay, dachte ich, besorgen wir uns das Ersatzgerät eben anderswo. Mein Teehändler hatte es bislang immer im Programm und übers Internet würde man sicher auch den einen oder anderen Anbieter finden.

Ja, Pustekuchen! Die Teemaschinen waren wie vom Markt gefegt. Das kam mir dann doch ein wenig sonderbar vor, und ich schrieb den Hersteller an. Und wie ich befürchtet hatte: Das Ding gibt’s nimmer. Aus Qualitätsgründen vom Markt genommen. Man teilte mir mit, an einem Nachfolgemodell werde derzeit gearbeitet, und es werde voraussichtlich Ende des Jahres auf den Markt kommen.

Aha.

Jetzt hab ich also wieder meinen alten BOSCH-Wasserkocher herausgekramt, den Teefilter samt den dazugehörigen Filtertütchen und eine olle Glaskanne, die aus den Restbeständen des Kataloggeschäfts meines Arbeitgebers stammt. Auch wenn ich auf das Gefummel und Getüddel morgens überhaupt keinen Bock habe.

Teekochen

Herumtüddeln mit Wasserkocher und Filterpapier

Kaffee am Morgen ist keine Alternative, den verträgt meine bessere Hälfte nicht. Und den Tee abends zuzubereiten und in der Isolierkanne warm zu halten, wie meine Cousine das macht, ist eine Notlösung, die mir nicht schmeckt. Also wirtschaften wir eben einstweilen mit dem Kocher herum und hoffen, dass den Cloers etwas Schlaues einfällt und im Winter ein praktisches und bezahlbares Teemaschinen-Modell auf den Markt kommt, das gern auch etwas länger halten darf als das letzte Exemplar …

Und wenn nicht? Dann muss ich wohl doch meine Scheu vor bürokratischem Trallala überwinden und mein Einkaufsglück in UK versuchen. Da müsste es doch einen Markt für Teemaschinen geben, oder? In Deutschland scheinen die Tee-Fans der 70-er und 80-er Jahre entweder alle zu Kaffeetrinkern konvertiert oder zu Tee-Puristen mutiert zu sein, die einen Teeautomaten nicht mit der Feuerzange anfassen würden. Oder sie sind einfach ausgestorben. Einen Markt für Teemaschinen gibt’s hierzulande jedenfalls nicht mehr.